Religionspädagogik und Didaktik der Evangelischen Religionslehre

Die Religionspädagogik befasst sich mit allen Praxisvollzügen, bei denen die religiöse Dimension von Entwicklung, Sozialisation, Lernen und Bildung eine Rolle spielt. Grundsätzlich fokussiert sie daher nicht nur auf den Lernort Schule – und damit auch nicht nur auf die Lebensphase zwischen Schuleintritt und -abschluss. Vielmehr nimmt sie den gesamten Lebenslauf in den Blick sowie die unterschiedlichen Lernorte, an denen religiöse bzw. religionsbezogene Lernprozesse intentional oder auch eher „nebenbei“ stattfinden (z.B. Familie, Peergroups, Medien, religiöse Events).

Die Religionsdidaktik ist ein wichtiger Teilbereich der Religionspädagogik. Sie beschäftigt sich primär mit Aspekten religiösen Lernens im Unterricht. Deutlich wichtiger als die Frage nach geeigneten Methoden ist hier die Frage nach sinnvollen Zielen bzw. anzustrebenden Kompetenzen religiöser Bildung sowie nach zentralen Inhalten.

Als Theorie der Praxis bedient sich die Religionspädagogik vielfältiger wissenschaftlicher Methoden (u.a. hermeneutische, empirische, historische, vergleichende Methoden). Als interdisziplinär ausgerichtete Wissenschaft steht sie in enger Verbindung insbesondere mit den anderen theologischen Fachwissenschaften auf der einen und mit den pädagogischen, bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Nachbardisziplinen auf der anderen Seite; zudem greift sie Erkenntnisse und Forschungszugänge aus weiteren Wissenschaften auf, etwa aus dem Bereich der Sprach-, Kultur-, Geschichts-, Religions-, Sozialwissenschaften und der Philosophie.